Von Sterbeforschern wissen wir, dass kaum ein Mensch wirklich sterben will. Äußern Menschen dies, liegt es meist daran, dass das Leiden unerträglich ist oder man anderen nicht zur Last fallen möchte. Beides ist aber nicht nötig.
Fragt man ältere Menschen, ob sie Angst vor dem Tod haben, wird das meist verneint. Dagegen gibt es viele Menschen, die Angst vor dem Sterben haben.

Was nach dem Tod kommt, lässt sich medizinisch nicht beantworten. Hier muss jeder seine eigene Antwort finden. Der Prozess des Sterbens aber ist für viele so angstbesetzt, weil man befürchtet, hilflos zu leiden bis der Tod als Erlösung kommt. Oder so unter Medikamente gesetzt zu sein, dass man nur noch vor sich hindämmert.

Das jedoch ist heute in aller Regel eine unnötige Angst. Schon immer machen wir die Erfahrung, dass die meisten Menschen ganz friedlich einschlafen. Andererseits können wir natürlich nicht jede Krankheit heilen. Und manche Krankheiten führen auch unweigerlich zum Tod (manche Mediziner spitzen das noch weiter zu: „Jeder stirbt an irgendeiner Krankheit“). Aber „Sterben“ ist inzwischen ein wichtiges Thema der Medizin. Und so ist es dank neuer Medikamente möglich, dass wir insbesondere Schmerzen in der Lebensendphase nahezu völlig ausschalten können, ohne dem Patienten das Bewusstsein zu nehmen.

Es braucht etwas Zeit, für jeden Patienten die richtige Dosis zu finden, dass die Medikamente gut wirken, aber keine Nebenwirkungen haben. Insofern ist es wichtig, zeitig mit einer guten Schmerzbehandlung anzufangen, nicht erst wenn Schmerzen unerträglich sind. Ist diese Dosis aber erst einmal gefunden, kann man heute zumeist Lebensqualität bis zum Lebensende ermöglichen.

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