Corona ist natürlich nicht vorbei, auch wenn weite Teile der Bevölkerung zur Normalität übergehen.

Auch wenn Viele einen eher leichten Verlauf erleben, wenn sie Corona bekommen, ist und bleibt Corona (oder richtiger: Covid-19) eine Erkrankung, bei der das Virus jedes Organ angreift samt Blutgefäßen. Deshalb sind Schäden überall im Körper möglich. Bleibt es bei einem leichten Verlauf, können wir sehr dankbar sein. Noch nicht richtig in der Bevölkerung angekommen ist aber, dass nicht selten langdauernde Symptome oder gar bleibende Schäden entstehen.

Corona kann man immer wieder bekommen. Und jedes Mal steigt das Risiko für Schäden.

Da es das Virus noch nicht so lange gibt, wissen wir noch nicht alles darüber. Studien gehen von einer Häufigkeit langdauernder Beeinträchtigung von bis zu 10% der Erkrankungen aus (im Durchschnitt der Studien rund 5%), Das bedeutet, dass jede 10.-20. Erkrankung langdauernde Folgen oder Schäden hat. Damit sprechen wir von Millionen dauerhaft Erkrankten allein in Deutschland als Folge des SARS-Cov2-Virus.

Das ist eine Katastrophe für die Betroffenen und eine echte Gefahr für das Gesundheitswesen und die Wirtschaft.

Hier eine kurze Information, was wir über dieses Long-Covid, oder Post-Covid, wissen, was das mit ME/CFS zu tun hat und was PostVac bedeutet.

Long-Covid

Alle Symptome, die nach einer akuten Corona-Erkrankung auftreten und noch Wochen oder Monate danach anhalten, fasst man unter Long-Covid oder Post-Covid zusammen. Diese Symptome können mit der Zeit abklingen oder sich zu einer chronischen Erkrankung entwickeln, die mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität einhergeht und oft zu Arbeitsunfähigkeit führt.

Symptome:

  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Brustschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Engegefühl in der Brust
  • Verlust oder Veränderung des Geruchs- und Geschmackssinns
  • Herzrasen
  • Schwindel / Benommenheit
  • Empfindungsstörungen: z. B. Brennen oder Kribbeln unter der Haut
  • Schlafstörungen
  • Belastungsintoleranz: Verschlechterung der Symptome nach (leichter) Belastung
  • Fatigue: ständige, wechselnd starke Schwäche / Erschöpfung
  • Konzentrationsstörungen
  • Gedächtnisprobleme
  • Sprachstörungen

Es gibt noch viele Rätsel über die Ursache dieser Erkrankung und überall beginnen Wissenschaftler, dies zu erforschen. Demnach gibt es bisher nur experimentelle Therapien. Das bedeutet, dass wir vielen Betroffenen bisher kaum helfen können!

Ein bedeutsamer Teil der Long-Covid-Erkrankten berichtet die charakteristischen Symptome der Myalgischen Enzephalomyelitis / des Chronischen Fatigue-Syndroms (ME/CFS). Mehrere Studien deuten darauf hin, dass nach einem halben Jahr Erkrankungsdauer circa die Hälfte der Long-Covid-Betroffenen die Diagnosekriterien für ME/CFS erfüllt.

Myalgischen Enzephalomyelitis / Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS)

Die Myalgische Enzephalomyelitis bzw. das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist eine schwere Erkrankung, die zu besonders schneller und lang anhaltender Erschöpfung führt, sodass ein normaler Alltag für die Betroffenen kaum noch zu bewältigen ist. Daher auch die Bezeichnungen chronisches Erschöpfungs- oder Müdigkeitssyndrom.

Diese Erkrankung ist oft die Folge eines akuten Infektes.  Bekannt ist dies schon länger selbst nach harmlosen Viruserkrankungen, im Rahmen von Corona kommt dies nun aber sehr viel häufiger vor.

Die Betroffenen sind nicht mehr in der Lage, ein normales Leben zu führen, manche sind bettlägerig, viele arbeitsunfähig.

Symptome:

  • Krankhafte Erschöpfung (Fatigue)
  • Verschlechterung nach oft nur leichter Belastung
  • Schmerzen
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme
  • Lärm- und Lichtempfindlichkeit
  • Fehlregulationen von Kreislauf und Körpertemperatur
  • Immer wieder Halsschmerzen und Lymphknotenschwellungen
  • Ständiges Grippegefühl

In der Vergangenheit dachte man, diese Erkrankung sei psychosomatisch. Das ist falsch.

Bisher ist diese Erkrankung kaum erforscht. Seit sie aber verstärkt bei Long-Covid vorkommt, richtet sich auch das Interesse der Wissenschaft endlich darauf. So hoffen wir nun, dass auch Therapien hierfür entdeckt werden, die gibt es bisher kaum.

PostVac-Syndrom

Impfungen sind dazu da, uns vor schweren Erkrankungen zu schützen. Das tun sie seit 200 Jahren sehr effektiv.

Hierbei werden die allermeisten Impfungen problemlos vertragen, doch schon immer gibt es die Möglichkeit, dass ein Patient auch Schaden durch die Impfung nimmt. Das ist natürlich sehr selten, viel seltener, als Schäden, die durch die Krankheit entstehen, gegen die geimpft wird. Trotzdem ist es immer tragisch, wenn jemand Schaden nimmt, obwohl er sich schützen wollte.

Auch bei der Corona-Impfung sind selten schwere Nebenwirkungen bekannt. Auf der einen Seite gibt es Millionen Menschen, denen die Corona-Impfung schon heute das Leben gerettet hat. Auf der anderen Seite gibt es sehr wenige Menschen, die bleibenden Schaden genommen haben.

Ein Teil dieser Schäden sind das sogenannte PostVac-Syndrom.

Hierbei sind die Symptome die gleichen wie bei Long-Covid. Also quasi ein Long-Covid, nur nicht durch den Infekt, sondern durch die Impfung hervorgerufen. Deshalb vermutet man, dass die Ursache bei beiden die gleiche ist, nämlich eine Überreaktion auf Teile des Virus (diese Teile sind im Virus, aber auch in der Impfung enthalten, sonst würde sie nicht wirken). Deshalb wird auch vermutet, dass die Menschen, die ein PostVac-Syndrom bekommen, auch ein Long-Covid entwickelt hätten, wenn sie sich nicht geimpft, sondern angesteckt hätten.

Aber wie bei Long-Covid selbst ist hier noch viel Vermutung, es gibt kaum Therapie, jetzt wird aber mit Hochdruck daran geforscht.

Schutz vor Long Covid

Bei jedem Infekt mit Corona gibt es das Risiko für bleibende Schäden oder Long-Covid. Je öfter man sich ansteckt, desto größer ist das Risiko.

Das bedeutet vor allem eins: Jede Infektion, die ich nicht bekomme, ist der beste Schutz vor Folgen, da mit der Zahl der Infektionen auch das Risiko steigt. Der beste Schutz vor Infektion ist die Impfung (die zumindest Schwere der Infektion und Gefahr von Folgen abmildern kann, zukünftig hoffentlich auch wieder vor Ansteckung schützt) und das konsequente Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen und bei Menschenansammlungen.

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